Elke Schmidt-Hölzel, Inhaberin des Cafés Pauline im Paulikloster in Brandenburg an der Havel

Eigentlich komme ich aus dem Einzelhandel, bin gelernte Fachverkäuferin für Uhren und Schmuck. Hinter dem Ladentisch des elterlichen Juweliergeschäftes aufgewachsen, habe ich dieses Geschäft dann 1998 von meiner Mutter übernommen und habe es bis zu meiner Insolvenz 2005 geführt.
Das war meine erste Selbstständigkeit und ich war fest davon überzeugt, mich niemals mehr in ein eigenes Geschäft stürzen zu wollen. Das habe ich auch durchgehalten, bis ja…bis ich im Februar letzten Jahres mein eigenes Café im Paulikloster eröffnet habe.
In der Zeit nach der Insolvenz war ich in verschiedenen Positionen - von der Aushilfe bis zur Filialleiterin und Bezirksleiterin - im Einzelhandel beschäftigt. Daneben habe ich in der Gastronomie gejobbt und gemerkt, wie viel Spaß mir das macht!
Ich liebe gutes Essen und Trinken, bin ein Genussmensch und bewirte gerne Gäste (egal ob privat oder beruflich). In den letzten
3 Jahren leitete ich das Café in der Kirche und merkte, dass es mir zunehmend schwerer fiel, immer nur auf Anweisung der Chefs zu REAGIEREN, ich wollte wieder selbst AGIEREN und eigene Entscheidungen treffen!

Dann habe ich erfahren, dass für das Café im Paulikloster ein neuer Betreiber gesucht wurde. Da war ich sofort Feuer und Flamme, ich wollte unbedingt da rein!! Aber ich wollte diesmal besser vorbereitet sein, ich musste mich informieren, weiterbilden, vernetzen.
Das gelang mir mit dem Lotsendienst in Brandenburg. In einem Seminar wurden mir alle wichtigen Schritte beigebracht und mir wurde eine persönliche Mentorin zur Seite gestellt. Sie half mir einen Businessplan und einen Finanzplan zu erstellen, hat mich bei Bankgesprächen begleitet und mir wertvolle Tipps gegeben.

Ebenso hatte ich Unterstützung von befreundeten Gastrokollegen, sei es bei der Suche nach passenden Geschirrspülern oder nach Inventar. Meine Familie und Freunde standen mir zur Seite, als es darum ging alle Möbel aufzubauen.
Klar, es ist eine Menge Rennerei, auch von Behörde zu Behörde und immer muss es schnell gehen.
Aber es ist aufregend, weil du weißt, wofür du es machst!
Du musst für deine Idee brennen!
Und bedenke auch, es ist ein Unterschied, ob du gerne Kuchen backst oder ob du jeden Tag backen musst,
weil du damit dein Geld verdienst.
Arbeite vorher in einem anderen Betrieb deiner Branche, damit du in alle Bereiche deiner Geschäftsidee reinschnuppern kannst.
Dort findest du auch heraus, was du anders machen würdest und damit hast du schon dein USP. Sei authentisch, denke positiv und hab Freude an dem, was du tust.
Also, kommt doch mal vorbei in der „Pauline“ und holt euch ein Stück Käsetorte ab!
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