Doris Reimann, Projektmanagerin GründerRegion Westbrandenburg an der Technischen Hochschule Brandenburg
Was ist in 2020 schon normal? Ein kleines Virus hat es geschafft, unser aller Leben und die ganze Welt auf den Kopf zu stellen.
Wichtig ist jedoch, und das gilt im Berufs- und im Privatleben gleichermaßen, dass wir uns davon nicht unterkriegen lassen. Ganz nach dem Motto: Erkenne in der Krise die Chancen!

Das Netzwerk Unternehmenskultur Westbrandenburg hat sich kurzerhand dazu entschlossen, den alljährlich stattfindenden Gründertag erstmals als digitale Variante durchzuführen. Die Technische Hochschule Brandenburg war federführend in der Organisation.
Der Tag beinhaltete viele Vorträge zu gründungsrelevanten Themen, ließ aber auch Platz für Fragen und persönlichen Austausch.
Die Bandbreite reichte von Fördermitteln, Wissenswertes im Umgang mit dem Finanzamt über Internationalisierung bis hin zur Existenzgründungsberatung für MigrantInnen.Als Projektmanagerin habe ich einige der Vorträge persönlich begleitet und möchte dir eine Auswahl von Zitaten mit auf den Weg geben, die ich während des Gründertages aufgeschnappt habe.
“Nach 70 Klicks kennt Facebook dich besser als dein Partner” meint Toni Wolter.
Herr Wolter hat eine Einführung in das Online-Marketing gegeben. Er ging auch auf die Frage ein, wie er Facebook als Tool für die eigene Social Media Präsenz und zum Aufbau der Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens einschätzt. Man kann es zusammenfassen unter “Facebook ist tot! Es lebe Facebook!”.
Denn auch wenn das Klientel sich dort einer Alterung unterzogen hat, ist Facebook nach wie vor das größte und bedeutendste soziale Netzwerk.
Ein Geheimnis für den Erfolg auf allen Social Media Plattformen ist Kontinuität. Das belohnen die Follower und schlussendlich auch der Algorithmus der jeweiligen Plattform, so dass Beiträge häufiger ausgespielt werden.
“Bei der Internationalisierung entscheidet die interkulturelle Kompetenz über Erfolg oder Mißerfolg.” so Ulrike Munz und Dr. Stefan Sänger von der WFBB.

Schon im D-A-CH-Raum unterscheidet sich das Geschäftsgebaren. Im Grunde muss man wissen, ob eine Kultur abschluss-, also sachorientiert oder beziehungsorientiert geprägt ist. Denn das wirkt sich darauf aus wie Geschäfte abwickelt werden. Das herauszufinden ist wichtig. Zum Glück gibt es Hilfe und Unterstützung, die sogar staatlich gefördert wird.
“MDG oder Mach das gleich!” ist eine Devise, die du dir als UnternehmerIn laut Tina Faßhauer (Inhaberin eines Cafés) aneignen solltest. Es gibt so viele kleine To Do´s und wer diese auf die lange Bank schiebt, produziert einen riesigen Berg an Aufgaben, die es einem immer schwerer machen, überhaupt erst anzufangen. Dazu solltest du es gar nicht erst kommen lassen. Nach dem Motto MDG solltest du Aufgaben, die dich maximal 5 Minuten kosten, gleich erledigen, rät Tina Faßhauer. Das können Dinge wie ein Telefonat, eine Unterschrift, die Beantwortung einer Mail oder eine Terminvereinbarung sein.
“Was wollen deine Kunden wirklich?” ist eine Frage, die ich den TeilnehmerInnen während meines Vortrages gestellt habe.

Als UnternehmerIn oder ExpertIn wissen wir natürlich, was für unsere (potentiellen) Kunden das Beste ist und was sie brauchen. Es gilt jedoch herauszufinden, ob auch sie das wissen. Denn du wirst feststellen, dass du mit deiner Vermutung womöglich ziemlich weit von der Realität entfernt bist. In diesem Fall ist es natürlich schwierig, dein Angebot zu platzieren und ein profitables Unternehmen aufzubauen.
Daher rate ich unbedingt: Sprich mit deinen potenziellen, aktuellen und ehemaligen Kunden. Wenn du als GründerIn noch keine Kunden hast, kannst du dich trotzdem mit InteressentInnen oder WettbewerberInnen dazu austauschen oder online recherchieren. Für letzteres bieten die Sozialen Medien und hier insbesondere Gruppen eine Fülle an Informationen.
Finde heraus, welche Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen und Herausforderungen sie haben, sprich, was deine Zielgruppe wirklich will. Und dann gehe auf ihre Bedürfnisse ein. Das schließt auch ein, dass du dich von einer “Fixen Idee” hinsichtlich deines Angebots löst, um über den Tellerrand blicken zu können. Das ist mein Geheimnis für das Finden deiner profitablen Geschäftsidee. Und genau darum ging es in meinem Vortrag.
Mit einem virtuellen Meetup ging der Digitale Gründertag zu Ende. Dort stellten sich das Unternehmerinnen Netzwerk Brandenburg und die Kreativagentur vor. Wir konnten auch zwei inspirierenden Stories junger Gründerinnen lauschen, nämlich der von Tina Faßhauer (vgl. oben) und Janine Krause (Gründerin eines Reisebüros).
Wir vom Netzwerk Unternehmenskultur Westbrandenburg freuen uns über die vielen positiven Feedbacks, die uns auf unterschiedlichen Wegen erreicht haben.
Viele TeilnehmerInnen wünschen sich auch im kommenden Jahr diese digitale Variante. Wir werden sehen, was das kommende Jahr bringt und womöglich ist auch ein hybrides Veranstaltungsformat, d.h. ein Mix aus virtuellen und physischen Veranstaltungen denkbar.
Vielleicht sehen wir uns im nächsten Jahr beim Gründertag?
Text: Doris Reimann
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